Geschichte der medikamentösen Therapie der Schizophrenie - History Schizophrenia Psychopharmacology

Seit dem Erscheinen von "Geschichte der medikamentösen Therapie der Schizophrenie" hat es keinen großen Durchbruch in der Schizophrenieforschung gegeben. Obwohl die 90er Jahre als das Jahrzehnt des Gehirns gefeiert wurden und der Gen-Forschung ein Erfolg mit der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms gelungen ist, sieht sich die Psychiatrie mit dem alten Dilemma konfrontiert, Krankheiten, deren Ursachen unbekannt sind, mit Therapien zu behandeln, deren Wirkungsmechanismen unklar sind.

Auffallend ist weiterhin die Diskrepanz zwischen wirklicher Erkenntnis und postuliertem Wissen über die Schizophrenie (durch Medikamente heilbare Stoffwechselstörung). Hier stellt sich jedoch die Frage, ob dies nicht eine notwendige Selbsttäuschung ist, um nicht in einen Nihilismus zu verfallen, der dem Patienten wenig nützen würde. Da auch die "Antipsychiatrie" keine überzeugende Alternative zum medizinisch/psychiatrischen Modell psychischer Störungen geliefert hat, könnte man sagen, solange wir durch die Aufgabe des Glaubens nichts verbessern, bleiben wir doch besser dabei.

Wenn man bedenkt, daß es von dem Goldenen Zeitalter in Griechenland im 5. Jahrhundert v. Christus und der für heutige Vorstellungen relativ einfachen Erkenntnis, daß es einen Blutkreislauf gibt, 2000 Jahre gebraucht hat, scheint die Frage gerechtfertigt, ob es nicht noch einen Zeitraum von einigen hundert Jahren braucht, bis der Mensch fähig ist, psychische Störungen zu begreifen.

Antidepressiva/Lifestyle-Psychopharmaka: Fluoxetin (Prozac/im Dezember 1987 in den USA eingeführt), Citalopram (Cipramil), Sertralin (Zoloft), Paroxetin (Seroxat, Paxil) etc.

Keine wirklich neuen Erkenntnisse. Weiter Forschung auf dem Gebiet Rezeptoren/Synapsen. Immer mehr Dopamin-Rezeptoren. Ein klarer Zusammenhang mit Schizophrenie-Ursache oder Therapieerfolg fehlt jedoch weiterhin völlig. Die alte These von der "Ventrikel-Erweiterung" wurde durch die neuen bildgebenden Verfahren (CT , NMR und funktionelles MRT) nicht eindeutig bestätigt.

Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorder/American Psychiatric Association

DSM-I (1952-1968) DSM-II (1968-1980) DSM-III (1980-1987) DSM-III Revisited (1987-1994) DSM-IV (1994 bis heute)

Anregungen, Kritik an: epsyde (at) yahoo.de (bitte bekanntes Zeichen einsetzen)