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Psychiatrische Wochenschrift

Am 1. Mai 1899 erschien die erste Ausgabe der Psychiatrischen Wochenschrift.

"Titelblatt

Sammelblatt zur Besprechung aller Fragen des Irrrenwesens und der praktischen Psychiatrie einschliesslich der gerichtlichen. - Irrenärztliches Correspondenzblatt.

Unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachmänner des In- und Auslandes.

Herausgegeben von Direktor Dr. K. Alt (Uchtspringe, Altmark), Prof. Dr. G. Anton (Graz), Prof. Dr. A. Guttstadt (Geh. Med.-Rath, Berlin), Prof. Dr. E. Mendel (Berlin) - Redigiert von Oberarzt  Dr. J. Bresler (Freiburg, Schlesien)

Verlag von CARL MARHOLD in Halle a. S.

Jeden Sonnabend erscheint ein Heft - Preis für das Vierteljahr 4 Mark

Zur Einführung:

Die Psychiatrische Wochenschrift hat sich eine zweifache Aufgabe gestellt. Erstens will sie den Sammelplatz bilden zur kurzen Besprechung aller die öffentliche wie private Irrenfürsorge, die wissenschaftliche und praktische Irrenheilkunde angehenden Fragen. Durch wöchentlich 1 bis 2 knappe Originalartikel aus der Feder berufenster Autoren des In- und Auslandes, durch reichliche Originalmitteilungen aus allen einschlägigen Gebieten, durch schnelle Besprechung der betreffenden literarischen Erscheinungen wird sie den Leser über nachstehende Kapitel prompt und sachlich unterweisen: Anstaltsbauwesen, Anstaltshygiene, Einrichtung und Verwaltung der Anstalten. Behandlung , Beschäftigung und Verpflegung der Geisteskranken, Epileptiker, Idioten und Schwachsinnigen in- und ausserhalb der Anstalten; Fürsorge für geisteskranke Verbrecher und verbrecherische Geisteskranke; Fürsorge für die Entlassenen. Irrenseelsorge. Civil- und strafrechtliche Verhältnisse der Irren; wichtige Entscheidungen. Irrengesetzgebung, Irrenstatistik. Biographien hervorragender Irrenärzte, Geschichte der Irrenpflege und der Anstalten. Allgemeine und besondere Aetiologie, Symptomatologie und Therapie der Geisteskrankheiten. Standesfragen, Wärterfrage, Literaturbesprechungen.

Zweitens will die Psychiatrische Wochenschrift einen zeitgemässen Nachrichtenverkehr einrichten. Einschlägige Tagesereignisse, technische Neuheiten, Verfügungen von Behörden, Vereins- und Sitzungsberichte, Personalien und Vacanzen sollen, während sie noch neu sind und lebensfrisches Interesse haben, zur Kenntniss und Besprechung gelangen. Gegenüber Angriffen auf Anstalten wird unverzüglich Stellung genommen, Rede und Antwort gestanden, aber auch gebührende Abfertigung erteilt."

Der erste Band der Zeitschrift (1899/1900) enthält Artikel über Alkoholismus, Epilepsie, progressive Paralyse, Irrenwesen in verschiedenen Ländern und Vereinsberichte. Über die affektiven und schizophrenen Psychosen findet sich sehr wenig. Dementia präcox und manisch-depressives Irresein ist im Sachregister jeweils einmal vertreten. Die Begriffe Depression oder Neurose fehlen völlig.

Siehe auch

Allgemeinen Zeitschrift für Psychiatrie

Literatur:

Engstrom, Eric J. (2003) Clinical Psychiatry in Imperial Germany. - Guter Überblick der psychiatrischen Institutionen in Deutschland von 1850 bis 1900.

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