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Karl Wilhelm Ideler (1795-1860)

Der Nachfolger von Karl Georg Neumann an der Berliner Charite (1828) war ein Pfarrerssohn aus Priegnitz. 1839 bekam Ideler die erste Professur für Psychiatrie in Berlin. Sein Hauptwerk war der "Grundriß der Seelenheilkunde" Erster Teil (Berlin 1835) Zweiter Teil (Berlin 1838).

Ideler meint, daß die Beschreibung psychischer Störungen viel schwieriger sei als "Epilepsie, Harnruhr oder Krebs". "Aber alle diese Betrachtungen entschuldigen keineswegs das übliche Herumtappen in dem Arzneischatz, um irgendein Spezifikum gegen den Wahnsinn zu erhaschen und auf geradewohl in Anwendung zu bringen. Denn es ist schon oft genug durch die Erfahrung nachgewiesen worden, daß Geistekranke ohne alle therapeutische Hilfe selbst von Nichtärzten geheilt wurden. ... Wie wird wohl eine aufgeklärte Nachwelt darüber urteilen, daß ein Hahnemann im 19. Jahrhundert aufstehen musste, um durch eine auf die höchste Spitze getriebene Absurdität den Rezepttaschenbüchern, wenn nicht den Garaus zu machen, doch wenigstens einen empfindlichen Stoß zu versetzen?" Ideler würde sich heute wahrscheinlich wundern, daß im 21. Jahrhundert die Homöopathie immer noch so viele Anhänger hat.

Zur Bedeutung von Karl Wilhelm Ideler als Vertreter der romantischen Anthropologie (mit Photo) hier

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